Knochenregeneration

Ein guter, kräftiger Kieferknochen ist ein wichtiger Garant für ein festsitzendes Implantat. Das Röntgenbild sagt nichts aus über die Knochenqualität. Mit einer dreidimensionalen DVT-Aufnahme lässt sich das Knochenangebot besser abschätzen. Letztlich kennt der erfahrene Implantologe bei der Implantatbettaufbereitung die Qualität des Kieferknochens.

Meist ist der Unterkieferknochen fest und gibt dem Implantat so guten Halt. Der Oberkiefer enthält häufiger kleine Poren - wie ein feiner Schwamm. Der Zahnarzt nennt dies spongiös. Es ist gut nachvollziehbar, dass ein Implantat in einem porösen Knochen nicht so viel Halt findet wie in einem stabilen Knochen. Ist nicht genug Knochen vorhanden oder ist der Knochen porös kann er in den meisten Fällen durch knochenregenerierende Maßnahmen gestärkt werden.

Knochenaufbau von Dr. Claar in Kassel - für einen starken Kiefer

Die Knochen-Verstärkung oder Augmentation war früher eine große Sache. Es musste körpereigener Knochen aus dem Becken entnommen werden - das erforderte eine größere Operation. Der entnommene Knochen wurde speziell aufbereitet und der schwache Kieferknochen damit verstärkt.

Heute kommen in der Regel synthetische oder natürlich hergestellte Knochenaufbau-Materialien zum Einsatz. Meist sind es Kalzium- Granulate, also sehr kleine Körner aus Kalzium-Verbindungen. Natürlicher Knochen besteht zu etwa 2/3 aus Kalzium. Diese Körner werden in den Knochen eingebaut.

In einigen Fällen, wenn der zu verstärkende Bereich am Kiefer- Aussenrand liegt, muss dass Knochenersatz- Material durch Membranen an dem gewünschten Platz gehalten werden. Die Membranen werden direkt am Knochen befestigt und sorgt dafür, dass das Knochenregenerationsmaterial sich in eigenen Knochen umwandeln kann. Diese Membranen sind in der Regel resorbierbar, d.h. Sie lösen sich nach einer gewissen Zeit selber auf und müssen nicht entfernt werden.

Wie aus Kieferhöhle Knochen wird

Fehlen im Oberkiefer Seitenzähne dehnt sich häufig die Kieferhöhle (Sinus) nach untern aus und der Kieferknochen wird zu niedrig, um ein Implantat aufzunehmen.

Der Name Sinuslift beschreibt exakt die Operationsmethode, um im hinteren Seitenzahnbereich Implantate bei unzureichender Knochenhöhe sicher und stabil einzubringen. Es handelt sich jedoch tatsächlich um ein "Lifting", also ein Anheben des Kieferhöhlenbodens. Dies ist heutzutage in der implantologischen Praxis ein Routineeingriff.

Beim Sinuslift unterscheidet man zwei verschiedene Vorgehensweisen.

  1. externer Sinuslift: Durch einen seitlichen Zugang hebt der Implantologe unter Sicht die Kieferhöhlenschleimhaut an und schafft damit Raum für das Knochenregenerationsmaterial.
  2. interner Sinuslift: Durch das Implantatbett wird mit speziellen Instrumenten (Osteotomen) die Kieferhöhlenschleimhaut angehoben und das Knochenregenerationsmaterial eingebracht. Diese Operation beeinträchtigt die Funktion der Kieferhöhle in keiner Weise.

Wenn das Implantat festen Halt im Kieferknochen findet, ist es möglich, den Sinuslift und die Implantatsetzung in einer Behandlungssitzung durchzuführen.

Nur wenn der Kieferknochen sehr schwach ist (unter 4 Millimeter), sollte der Sinuslift 4-8 Monate vor der Implantation durchgeführt werden.